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Was Bewertungen auf kununu & Co über Arbeitgeber (nicht) verraten

Was verraten Bewertungen (nicht) über Arbeitgeber?

Ob es um Notebooks, Bücher oder Kinderspielzeug geht; Kundenbewertungen sind für Verbraucher ein wichtiges Entscheidungskriterium. Einer Befragung des Digitalverbands Bitkom zufolge stellen öffentliche Bewertungen für zwei Drittel der Nutzer die relevanteste Entscheidungshilfe dar (Bitkom). 32 % der Befragten finden anonyme Produktbewertungen im Internet genauso wertvoll wie persönliche Empfehlungen von Freunden und Bekannten (Bitkom). Das Internet wird also zunehmend als Informationsquelle für individuelle Entscheidungen genutzt. Das gilt längst auch für die Wahl eines Arbeitgebers.

Bewertungen beeinflussen Entscheidungen

Für 84% der Teilnehmerinnen und Teilnehmern einer umfangreichen Befragung zu Arbeitgeberbewertungen wurde die Entscheidung für oder gegen die Bewerbung beim bewerteten Unternehmen von den gelesenen Bewertungen beeinflusst. Etwa die Hälfte der Befragten entschieden sich nach der Bewertung sogar gegen ein Unternehmen als Arbeitgeber (Bitkom). Arbeitgeber-Bewertungsportale wie z.B. kununu, glassdoor oder jobvoting sollen dazu beitragen, einen realistischen Eindruck vom Unternehmen zu vermitteln, bei dem man sich bewirbt. Doch was verraten die Arbeitgeber-Bewertungen wirklich über das Unternehmen? Und wie können Unternehmen dieses Wissen für das eigene Personalmarketing nutzen?

Um diesen Fragen nachzugehen haben wir in einer unabhängigen Studie 1.780 Arbeitgeber-Bewertungen von insgesamt 100 Unternehmen auf der in Deutschland erfolgreichsten Plattform www.kununu.de ausgewertet. Die wichtigsten Ergebnisse fassen wir hier zusammen. Der komplette Bericht zur Studie steht hier als Download zur Verfügung.

TOP-Companies vs. „normale“ Unternehmen

Auf kununu können sowohl Arbeitnehmerinnen und -nehmer als auch Bewerberinnen und Bewerber Unternehmen bewerten und ihre Erfahrungen mit anderen Nutzern der Plattform teilen. Dabei kann vom DAX-30 Unternehmen bis hin zum lokalen Gemüsehändler jedes Unternehmen unabhängig von seiner Größe oder der Internet-Präsenz bewertet werden. Sobald jemand sich entschließt, eine Bewertung zu verfassen, ist das bewertete Unternehmen automatisch gelistet. Neben Erfahrungsberichten erhalten die Unternehmen immer ein Rating von 1 bis 5. Unternehmen mit einem durchschnittlichen Score von mindestens 3 erhalten das Siegel „TOP Company“. Nur 5,8% der Arbeitgeber können diese Auszeichnung aktuell für sich beanspruchen (www.kununu.de). Tatsächlich wurde in der Studie bestätigt, dass „TOP-Companies“ signifikant bessere Durchschnitts-Bewertungen erzielen konnten als Unternehmen gleicher Branche und Mitarbeiterzahl ohne einer von der Plattform vergebenen Auszeichnung.

Arbeitgeber Bewertung: Ausgang des Bewerbungsprozesses ist stärkster Faktor

Die meisten Erfahrungsberichte werden allgemein geschrieben, um einen subjektiv empfundenen Eindruck zu teilen. Dieses Bedürfnis entsteht nach besonders positiven oder besonders negativen Erlebnissen. Zum Beispiel nach dem Erhalt eines Jobangebots oder wenn das Unternehmen dem bewertenden Nutzer eine Absage erteilt. Die Ergebnisse der Untersuchung bestätigten den Eindruck, dass die Bewertungen der Bewerberinnen und Bewerber stark mit dem Ergebnis des Bewerbungsprozesses zusammenhängen. Nutzer, die eine Zusage erhalten hatten reagierten mit signifikant besseren Durchschnitts-Ratings als Personen, deren Bewerbung nicht weiter im Auswahlprozess berücksichtigt wurden.

Das Ergebnis zeigt außerdem, dass der Ausgang des Bewerbungsprozesses für den bewertenden Nutzer eine größere Rolle spielt als das tatsächliche Verhalten des Arbeitgebers während der Bewerbungssituation.

Was verraten Bewertungen über Arbeitgeber? Ghosting!

Viele der negativen Beurteilungen auf der Plattform waren auf Eigenabsagen nach fehlender Rückmeldung durch das Unternehmen zurückzuführen. Also wenn die Bewerberin oder der Bewerber die Bewerbung zurückzieht, weil das einstellende Unternehmen sich nicht zurückmeldet. Ca. ein Viertel aller Bewertungen beinhalteten Beschwerden über einen plötzlichen Kontaktabbruch von Seiten des potenziellen Arbeitgebers, das sogenannte „Ghosting“. Das Fehlen einer Rückmeldung wird von Bewerberinnen und Bewerbern noch negativer aufgenommen als ein negatives Feedback und führt zu signifikant schlechteren Durchschnitts-Ratings.

durchschnittliches Rating

Learnings

Das Fehlen von Rückmeldung durch das Unternehmen (Ghosting) wird als geringes Maß an Wertschätzung gedeutet. Informieren Sie Ihre Bewerberinnen und Bewerber daher immer über den Ausgang des Bewerbungsprozesses. Eine negative Rückmeldung ist besser als keine Rückmeldung.

Bewerberinnen und Bewerber fordern Offenheit und Ehrlichkeit. Reagieren Sie auf die hervorgebrachte Kritik auf den Arbeitgeber-Bewertungsportalen. Nehmen Sie sich die Zeit und Mühe, auf berechtigte Anliegen angemessen und individuell zu reagieren.

Denn solange Unternehmen Personalentscheidungen treffen gilt: Es werden mehr Bewerberinnen und Bewerber nicht eingestellt als eingestellt. Es gibt also mehr explizite oder implizite Absagen als Zusagen. Für Recruiterinnen und Recruiter gilt daher:

Ihr Beruf beinhaltet in großem Maße das Vermitteln von Absagen. Damit ist Ihr Berufserfolg und der Erfolg ihrer Organisationen maßgeblich davon beeinflusst, wie Sie diese Aufgabe lösen.

Der komplette Bericht zur Studie steht hier als Download zur Verfügung auf eignungsdiagnostik.info.

Anmerkungen der Publisher dieser Seite: 

Praktische Lösungen zum Recruiting und zur Eignungsdiagnostik finden Sie hier:

Laufend weitere Vertiefungen und  Themen rund um Personalentscheidungen und die dazu gehörenden Eignungsbeurteilungen hier auf eignungsdiagnostik.info.

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