Rettungshubschrauber mit Krankentransport: hier sind Intuition und schnelle Entscheidungen wichtig, aber auch die richtige Kalkulation der Schmerzmitteldosis

Nutzen Sie Ihre Intuition bei der Personalauswahl richtig!

Ihre Intuition spielt bei jeder Entscheidung eine Rolle. Im Recruiting ist wichtig:

Nutzen Sie Ihre Intuition bei der Personalauswahl richtig!

Das Ergebnis Ihrer Personalauswahl, nach Lebenslauf lesen und Interviews:

Sie stellen jemanden ein.

Diese Entscheidung treffen Sie nach dem Bild, das Sie sich von einer Bewerberin oder einem Bewerber gemacht haben. Das Bild ist das Ergebnis eines Auswahlprozesses. Mit dem Lesen des Lebenslaufs, nach Interviews und nach den Reaktionen auf Fragen wie „Erzählen Sie mir doch mal Ihren Werdegang.

Sie stellen jemanden ein

Erst später sehen Sie die Antwort auf die Frage:

Nutzen Sie Ihre Intuition bei der Personalauswahl richtig?

Denn dann passiert es:

Sobald die neue Mitarbeiterin oder der neue Mitarbeiter bei Ihnen arbeitet, sehen Sie die echte Person, wie sie wirklich ist, mit dem, was sie kann und all dem, was sie nicht kann, tut oder will.

Daher ist heute unser Thema Intuition. Denn egal, wie systematisch Sie Ihre Entscheidung vorbereitet haben, Ihre Intuition ist immer dabei. Und die Intuition ist in unserem gesamten Leben sehr wichtig. Sie hilft uns sogar zu überleben. Intuition hilft z.B., dass wir vor großen, mächtigen und schweren Gegenständen oder Tieren, die tiefe und erschreckende Geräusche machen, schnell genug zurückschrecken.

Keine Reflexion und kein Nachdenken hilft Ihnen, wenn ein Laster zu schnell um die Ecke kommt

Unsere Intuition ist ein Segen

Intuition ist also im Grunde etwas sehr gutes. Sogar die viel geschmähten Biases helfen uns, die Welt zu vereinfachen. Um überhaupt Entscheidungen treffen zu können.

Weil wir nicht immer alle unsere Entscheidungen in ihrer vollen Komplexität und mit allen Implikationen durchdenken können. Deswegen gibt es einfache Heuristiken: „Nimm die ersten Besten, wenn du Nudeln kaufst.“

Oder:

„Kauf einen Endiviensalat. Wenn es den nicht gibt, dann bring mir einen Kopfsalat.“ Das war so ein Algorithmus, mit dem mich meine Mutter früher zum Einkaufen geschickt hat. Also es geht häufig im Leben darum, einfach die Entscheidung in ihrer Komplexität zu reduzieren und dafür ist Intuition eine wunderbare Sache. Auch dass sie steuert, wie wir Vorstellungsvermögen, Kontextinformation und Eindrücke aus vielfältigen Kanälen in unsere Entscheidungen einfließen lassen, ist in vielen Fällen ein großes Plus.

Weil unser Leitsatz ist „Nutzen Sie Ihre Intuition bei der Personalauswahl richtig“, sollten wir einmal genauer hinschauen, ob es dabei vielleicht etwas zu beachten gibt. Denn manchmal führt die Intuition uns auch auf den falschen Weg.

Achtung Intuition

Daniel Kahneman, ein wegweisender Innovator in der Psychologie hat gemeinsam mit seinem Kollegen Amos Tversky Fehleinschätzungen erforscht. Vor allem auch Einschätzungen von Wahrscheinlichkeiten. Bei denen waren die Versuchspersonen oft erstaunlich schlecht. Auch wenn das zum Teil sehr kluge und im Denken geschulte und erfahrene Leute waren, kam ihnen ihre Intuition in den Weg.

Und Wahrscheinlichkeiten sind wichtig bei Personalentscheidungen. Wenn hundert Bewerberinnen und Bewerber an einem Test teilgenommen haben, wie viele von denen, die gute Ergebnisse haben, leisten später auch gute Arbeit? Und wie viele von denen, die im Interview gut aussahen, tun das nicht? Und bei wie vielen davon hätte der Test das schon verraten?  Daniel Kahneman hat für seine Forschung zu Fehleinschätzungen und Denkfehlern sogar den Alfred-Nobel-Gedächtnispreis für Wirtschaftswissenschaften bekommen. Amos Tversky war tragischerweise früh verstorben und dieser Preis wird nur Lebenden verliehen.  

Daher hat Daniel Kahneman das Buch „Thinking fast and slow“ allein geschrieben. Darin hat er uns zwei wunderbare Systeme erklärt, die wir alle nutzen: Intuition und Ratio.

Denn wir brauchen beides und müssen immer mal wieder unterscheiden, wann welches System am besten für uns funktioniert. Und im Recruiting und bei der Personalauswahl geht es darum, unsere Intuition richtig zu nutzen.

Deshalb hat sich Daniel Kahneman für die Bestimmung des Nutzens und der Grenzen von Intuition, zum Erhellen der Bedingungen, wann man ihr vertrauen kann und wann man ihr vertrauen muss, einen wissenschaftlichen Widersacher gesucht, jemanden, der zu dem Thema nicht seine Ansichten teilt. Denn die Forschung und die Praxis der Entscheidungsfindung ist gespalten. Und Daniel Kahneman wollte sich dieser Debatte stellen. Er hat sich dazu intensivst mit Gary Klein ausgetauscht.

Wie findet man Regeln zur Anwendung von Intuition?

Gary Klein ist sozusagen der Evangelist der Intuition. Er hat Intuition erforscht, in Situationen, in denen es um Leben und Tod geht. Sehe Themen sind die Arbeit in der Polizei, in der Medizin und bei den Feuerwehren. Und er weist immer wieder nach, wie gut und wichtig Intuition ist.

Sei Ansatz heißt naturalistic decision making. Also etwa: natürliches Entscheiden.

Der Ansatz von Daniel Kahneman und Amos Tversky wird in der Forschung auch der „heuristics and biases approach“ genannt. Auf Deutsch ist das etwa so etwas wie der Ansatz der  Entscheidungsregeln und systematischen Fehler genannt.  Die beiden haben gezeigt, wie oft die Intuition uns auf Glatteis führt und wie viele Irrtümer wir machen, wenn wir mal ganz schnell zu einer Schlussfolgerung springen, die grundfalsch ist.

Trotzdem oder vielleicht gerade deswegen hat sich Daniel Kahneman mit Gary Klein zusammengerauft, der ein Verfechter der Funktion und des Nutzens von Expertenintuition ist.

Also, diese beiden haben sieben Jahre dafür gebraucht, um sich über die Grenzen von Intuition zu einigen und über die Bedingungen, wann man ihr vertrauen kann und vielleicht auch muss. Aber sie haben sich am Ende geeinigt. Deshalb heißt ihr Artikel frei übersetzt: „Intuition, es ist uns nicht gelungen uns nicht zu einigen.“ Die renommierte Fachzeitschrift „The American Psychologist“ hat ihren gemeinsamen Artikel dann veröffentlicht. Für mich ist das so etwas wie das letzte Wort in der Debatte um Intuition.

Der Konsens von Gary Klein und Daniel Kahneman

Ganz wichtig ist, dass Intuition nur auf der Basis von großer Expertise sinnvolle Entscheidungen unterstützt. Dazu sagen Gary Klein und Daniel Kahnemann: „Wahre Experten … wissen, wenn sie etwas nicht wissen. Nichtexperten (ob sie sich nun dafür halten oder nicht) wissen jedoch nicht, wenn sie nicht wissen.“ Und: „Subjektives Vertrauen ist daher ein unzuverlässiger Hinweis auf die Gültigkeit intuitiver Urteile und Entscheidungen.“

Expertise als Grundlage von guten intuitiven Entscheidungen entsteht nur unter Bedingungen, in denen die Entscheider die Möglichkeiten haben, die unmittelbaren Auswirkungen ihrer Entscheidungen zu erleben. Das heißt, Auswirkungen müssen unmittelbar auf Entscheidungen zurückgeführt werden können. 

Sie geben Medizin und Brandbekämpfung als Beispiele an.

Als Gegenbeispiele geben Sie Vorhersagen über den künftigen Wert einzelner Aktien und langfristige Prognosen politischer Ereignisse an.

Als Beispiele von Settings, in denen Entscheidungen unter großer Unsicherheit getroffen werden, dennoch die Folgen von Ereignissen erkennbar sind geben sie Poker und Krieg an und führen aus: „Die besten Spielzüge in solchen Situationen erhöhen zuverlässig die Erfolgschancen.“

Zusätzlich zu der Notwendigkeit des richtigen Umfeldes geben Sie an, dass in diesem Umfeld ausgiebige Lernmöglichkeiten gegeben sein müssen. Sie konkretisieren: „Langes Üben und schnelles und eindeutiges Feedback.“

Als Beispiel für ein Umfeld, in denen man mit Glück Erfolge erzielen kann und danach selbst an die eigene Kompetenz glaubt, nennen sie „die Finanzindustrie“ als „reiche Quelle für Beispiele.“

Eine weitere Quelle der Selbstüberschätzung beschreiben sie die Situation von Fachleuten, die über Fachwissen in einigen Aufgabenbereichen verfügen, aber dann zu anderen Aufgabenstellungen konsultiert werden. Das ist besonders wichtig bei unsrem Thema: „Nutzen Sie Ihre Intuition bei der Personalauswahl richtig!“

Es sei sowohl für die Fachleute als auch für diejenigen, die diese beobachten, schwierig, die Grenzen des wahren Fachwissens zu bestimmen.

Man weiß in der Wissenschaft natürlich nie, ob nicht noch jemand einen schwarzen Schwan findet oder das schwarze Schaf geschlachtet wird.

Aber diese Positionen sind für mich gut verständlich und nachvollziehbar. Und sie passen sehr gut zu meinen eigenen Erfahrungen. Die Originalquelle lege ich Ihnen gern ans Herz, sie liest sich sehr eingängig. Sie finden Sie merkwürdigerweise frei verfügbar auf der Homepage des U. S. Forest Forest Service des

Das Fazit

Nutzen Sie Ihre Intuition bei der Personalauswahl richtig!

Worauf wir im Alltag nicht achten müssen, was wir aber bei wichtigen Entscheidungen wissen sollten: Wir folgen alle einfach lieber unserer Intuition. Denn die fühlt sich gut an, ist schnell und strengt überhaupt nicht an. Die Ratio, das Nachdenken und das Ringen um die richtige Entscheidung, das macht einfach mehr Mühe.

Zu viel Mühe für Alltagsentscheidungen, das ist klar. Auch zu viel verlorene Zeit für Entscheidungen, die Sie in ihrem ureigensten Fachgebiet unter Zeitdruck treffen müssen. Auf der Intensivstation, im Einsatz bei einem Brand, zur Präsentation des Quartalsabschlusses vor dem Vorstand oder ihrem Beirat. Oder auch bei anderen Entscheidungen, die für Sie nicht nur Routine sind, aber auf unmittelbaren gelebten Erfahrungen in ihrem Fachgebiet basieren. Entscheidungen, die sie in der gleichen Form schon öfter getroffen haben und bei denen Sie selbst erleben konnten, was die Folgen Ihrer Entscheidungen waren. Entscheidungen, die Sie immer wieder treffen. In Situationen, bei denen Sie schon hundert Mal gesehen haben, wie sie ausgehen.

Aber Sie sollten sich die Extra Mühe der besonderen Reflexion machen bei den seltenen Weichenstellungen in Ihrer Firma. Bei den Entscheidungen, die nicht wie ein Ei der Entscheidung von letzter Woche ähneln sollten Sie Instrumente nutzen und nicht vorschnell mit ihrer Intuition entscheiden.

Zu diesen Weichenstellungen gehören eben auch Ihre Personalentscheidungen. Auch deshalb, weil Sie bestimmt nicht dieselbe Person mehrfach einstellen werden oder schon oft eingestellt haben. Denn Menschen unterscheiden sich. Und Entscheidungen über Menschen sind immer wieder ganz neue, einzigartige Entscheidungen.

Und die Wahrscheinlichkeit, dass wir uns alle zumindest ein bisschen überschätzen, was die Genauigkeit unserer Personalentscheidungen angeht, die ist eher hoch. Und zwar ganz besonders, wenn wir in unserem Fachgebiet sehr gut sind.

Denken Sie daran: Nutzen Sie Ihre Intuition bei der Personalauswahl richtig! Manchmal bedeutet das auch, ganz auf die schnelle und leichte Bauchentscheidung zu verzichten. 

Und besonders, wenn wir jemanden schon früh aus der engeren Wahl auszuschließen, weil vielleicht ein Detail nicht völlig unseren Erwartungen entsprach. Denn eines sehen wir bei Personalentscheidungen so gut wie nie:

Wen wir fälschlicherweise zu früh weggeschickt haben. Wer richtig gut in seinem oder ihrem Job ist und wir haben das gar nicht erkannt. Da haben wir alle einen blinden Fleck.

Aber das ist ein ganz eigenes Thema … 

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Anmerkungen der Publisher dieser Seite:

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Laufend weitere Vertiefungen und  Themen rund um Personalentscheidungen und die dazu gehörenden Eignungsbeurteilungen hier auf eignungsdiagnostik.info.

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