Biases nicht nur erkennen sondern mit Instrumenten gegensteuern wie eine Pilotin.
„Bias“ ist nicht das, was „die anderen“ haben. Wir alle verlassen uns darauf.
Aber wenn es um wichtige Themen wie Personalauswahl geht, können unsere Vorurteile uns auf den falschen Weg führen.
Piloten nutzen Instrumente zur Kontrolle ihrer Wahrnehmungen und Intuition.
Unconscious Bias Training ist also der erste Schritt. Dann kommt die Auswahl des richtigen Instruments und die entsprechende Schulung für seinen Einsatz. So sind wir auf einem guten Weg zur guten Personalentscheidung.
Denn es geht darum: Biases nicht nur erkennen sondern mit Instrumenten gegensteuern wie eine Pilotin.
Biases erkennen und dann bewusst gegensteuern.
Das ist leichter gesagt als getan.
Zumal Intuition und schnelle Entscheidungen genauso wie Beständigkeit bis zum Festhalten am Vertrauten im Alltag nützlich sein kann:
- Ich bleibe bei meiner Partnerin und überdenke unsere Beziehung nicht jeden Tag neu nach Kosten-Nutzen Aspekten.
- Ich esse nicht jeden Tag etwas völlig anderes oder neues.
- Ich spucke etwas ganz schnell aus, was sich „fremd“ im Mund anfühlt. Dieses „fremd“ kann ich vielleicht noch nicht einmal verbalisieren. Das letzte Mal war das eine Wespe. sie hatte sich im Schaum meines Weizenbieres versteckt. Alle auf der Terasse des Schweizer Hof auf der Budapester Straße in Berlin hatten Verständnis dafür, dass ich das „Gefühl“ nicht erst ausführlich exploriert und überdacht habe.
- Ich spare mir die Energie, mir über meine Kleidung jeden Morgen vor der Arbeit Gedanken zu machen und greife nach dem gewohnten. Wie Barak Obama.
Diese Liste ließe sich immer weiter fortsetzen …
Bei der Personalauswahl können dauerhafte und wiederholte Fehlentscheidungen durch diskriminierende Biases großen Schaden anrichten. Schaden an Menschen, die unter Diskriminierung leiden und ausgegrenzt oder benachteiligt werden. Und sogar Schaden an den diskriminierenden Organisationen selbst. Sie verliert Geschäft und Gelegenheiten. Sie engt ihre Auswahl unnötig ein und stellt gar ungeeignete Kandidatinnen und Kandidaten ein. Die Alternativen sieht sie gar nicht.
Die beste Lösung aus eignungsdiagnostischer Sicht sind nicht allein die unconscious bias awareness Trainings. Auf Biases aufmerksam zu machen, ist eine gute Sache, aber die Wirkung auf die nächste Entscheidung allein auf Trainings zu stützen wäre sehr gewagt.
Denn intuitive Fehlurteile durch Biasis sind menschlich und auch natürlich. Dagegen anzukämpfen kann im besten Fall anstrengend sein. Schlimmstenfalls ist es einfach eine zum Scheitern verurteilte, vergebliche Mühe.
Erfolgversprechender ist es, unterschiedliche Datenquellen für eine sachliche Entscheidung zu nutzen um Biases gegenzusteuern. Es geht darum die richtigen Instrumente dazu zu nutzen. Für richtig gute Personalentscheidungen.
Daher ist unsere Empfehlung: die richtigen, geeichten Instrumente nutzen.
Die gibt es.
178 Sekunden zu leben
Das Bild vom Piloten, der durch die auf ihn wirkenden Kräfte beim Blindflug komplett die Orientierung verliert und nicht mehr unterscheiden kann, wo oben und unten ist, inspirierte mich zu diesem Beitrag. „Instrumentenflug“ ist auch bei der Personalauswahl nützlich und wirkungsvoll.
Eine Begegnung bei einem Auftraggeber der öffentlichen Verwaltung hatte mir darüber noch einmal die Augen geöffnet.
Ein Bewerber erwähnte eine Quelle, die ich mir danach angeschaut habe: „178 Sekunden zu leben„. Ein Video, das Piloten daran erinnert, was ohne Instrumentenkompetenz passieren kann.
Das Video wird aber insbesondere von der australischen und der US amerikanischen Flugaufsichtsbehörde als Warnung verbreitet.
Personalauswahl mit Instrumenten
Biases nicht nur erkennen sondern mit Instrumenten gegensteuern wie eine Pilotin. Wie geht das?
Ich möchte jetzt hier nicht noch einmal alle möglichen Wahrnehmungsverzerrer und kognitiven Fehlleistungen durchgehen. Dazu gibt es einiges in unserem Podcast. Und wie Intuition richtig eingesetzt wird steht hier auf der Seite eigungsdiagnsotik.info.
Damit wir erkennen, wie wichtig es ist nicht nur Biases zu erkennen, sondern auch Instrumente zu nutzen, möchte ich an dieser Stelle nur zwei Beispiele teilen, die mich besonders beeindruckt haben:
- Wie schnell Entscheidungen entstehen,
- wie Entscheidungen von Richter:innen, also. absoluten Profi-Entscheider:innen aus völlig sachfremden Gründen variieren.
Das sollte uns zu denken geben und uns nach Instrumenten greifen lassen, damit wir nicht blind navigieren. Beim Gegensteuern helfen:
Die DIN 33430 zur Eignungsdiagnostik ist erhältlich beim Beuth-Verlag
Weitere Vertiefungen und Themen rund um Personalentscheidungen und die dazu gehörenden Eignungsbeurteilungen finden Sie laufend auf eignungsdiagnostik.info :
Wie Sie Intuition bei der Personalauswahl richtig einsetzen
Auswahlmethoden: Was funktioniert wirklich?
Nutzen Sie als Führungskraft wirklich die richtigen Kriterien zur Vorhersage von Leistung?
Wollen Sie Diversity fördern? Nutzen Sie die Unterschiede: https://eignungsdiagnostik.info/diversity-was-macht-den-unterschied
Dazu speziell Lösungen zum Thema Diversity
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